Arbeitslos seit einem Jahr – wie die Pandemie die Reisebranche in die roten Zahlen zwingt

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Die Reisebranche steckt in der vielleicht tiefsten Krise seit jeher. Für viele von uns ist es beinahe schon „normal“ geworden, nicht mehr oder zumindest nur sehr eingeschränkt reisen zu können. Spontan übers Wochenende eine Städtetour durch Frankreich unternehmen? Im Winter das Schneeparadies in den Alpen genießen? Mediterrane Küche in der Toskana bei 28°C und Sonnenschein schlemmen? Oder gar eine Traumreise auf die Malediven erleben? Das alles ist seit Monaten nicht oder kaum mehr möglich. Klar, die unkontrollierte Ausbreitung des Virus wird dadurch erheblich verlangsamt, die Umwelt erholt sich spürbar. Was allerdings wenig Aufmerksamkeit bekommt, ist die finanzielle Notlage, der zahlreiche Unternehmen der Reisebranche vielleicht nie wieder entfliehen können.

Kleinunternehmer nahe des Ruins

Dabei ist es besonders wichtig, nicht nur die Giganten, die Weltkonzerne, zu betrachten, die ganz oben mitspielen. Natürlich geraten auch solche Unternehmen in Schieflage und müssen ums Überleben kämpfen – keine Frage. Wer allerdings viel zu selten eine Stimme bekommt, sind die Kleinunternehmer. Der Nachbar, der seit Jahrzehnten das traditionelle Reisebüro um die Ecke in Selbstständigkeit betreibt. Oder das Reisebusunternehmen von nebenan, das seit vielen Jahren zahlreichen Menschen einen Traumurlaub mit Wohl-Fühl-Paket oder einen lang ersehnten Wochenendtrip mit den besten Freundinnen ermöglicht. Die Reisebranche ist gebeutelt. Denn wer kann es sich schon leisten, nahezu ein Jahr lang keine oder nur einen Bruchteil der Einnahmen zu erwirtschaften?

Trotz der Millionenhilfen vom Staat wird es nicht möglich sein, alle Unternehmen der Reisebranche zu retten. Das größte Problem: selbst, wenn Reisen zeitweise erlaubt sind, werden sie nur selten angenommen und gebucht. Denn natürlich haben auch die Reiselustigen unter uns die Befürchtung, dass der nächste Lockdown bis zum Antritt der Reise in Kraft tritt und sie auf den Reisekosten sitzen bleiben. Dieses Risiko gehen nur wenige Menschen ein – zum Leid der Reisebranche.

Wir klären auf

Das Wichtigste vorab: eine Reise zu buchen, die dann aber aufgrund neuer Coronabeschränkungen nicht stattfinden kann, bedeutet nicht automatisch, auf den Reisekosten sitzen bleiben zu müssen! Denn viele Reiseveranstalter haben für genau dieses Problem vorgesorgt. Sie garantieren ihren Kunden, dass sie das Geld zurückbekommen oder zum Beispiel einen Gutschein erhalten, den sie für eine Reise zu einem späteren Zeitpunkt einlösen können.

Neben den Reisehemmnissen, die viele von uns haben, kommt das Beherbergungsverbot. Keiner kann zum jetzigen Zeitpunkt sagen, wie lang und unter welchen Umständen dieses Verbot noch gilt. Das hält natürlich auch viele von uns ab, eine Reise zu buchen. Aber auch hier gilt: die Hotelière sind kreativ. Mit Hygienekonzepten und besonderen Bestimmungen sind sie bestens darauf vorbereitet, wieder öffnen zu dürfen.

Das ZDF veröffentlichte kürzlich einen Artikel, der die alarmierende Lage der Reisebranche mehr als verdeutlicht. Dort erklärte Norbert Fiebig, der Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV):

Die Unternehmen der Reisewirtschaft verzeichnen mehr als 80 Prozent Umsatzausfälle, dies entspricht einer Größenordnung von 28 Milliarden Euro für 2020.

Daneben bestätigt Fiebig, dass durch die Einschränkungen der letzten Wochen und Monate rund „11.000 Reisebüros, 2.300 Reiseveranstalter sowie tausende touristische Dienstleister de facto geschlossen sind“. Traurig, oder? ?

Wie können wir helfen?

Auch auf unserer Website haben sich einige lokale Unternehmer aus der Reisebranche registriert und zum Teil sogar aktiv nach unserer Unterstützung gefragt. Nur – wie hilft man einer solchen Branche in diesen Zeiten? Eine Frage, die nicht einfach zu beantworten ist. Wir haben hier ein paar ganz wichtige Punkte aufgelistet, wie jeder einzelne von uns einen kleinen Beitrag leisten kann.

gemeinsam wasjetzt odenwald

Gutscheine

Wir alle warten doch sehnsüchtig auf unsere nächste große Reise, auf unseren Sommerurlaub oder den alljährlichen Skiurlaub mit den Freunden. Wir alle leiden doch ein wenig unter Fernweh. Und sicher haben viele von uns schon ganz genau im Kopf, wo es für die nächste Reise, für die „erste Reise nach der Pandemie“, hingehen soll. Wieso also nicht jetzt schon vorsorgen? Viele Reiseveranstalter bieten Reisegutscheine an, die zu einem späteren Zeitpunkt eingelöst werden können. Ein guter Weg, um schon mal die Vorfreude auf den nächsten Urlaub zu steigern und gleichzeitig unsere Locals zu unterstützen.

Inlandsreisen

Schon mal darüber nachgedacht, den Sommerurlaub in unserem schönen Deutschland zu verbringen? Es muss doch nicht immer die Flugreise über tausende Kilometer auf ferne Kontinente sein. Auch Deutschland hat ganz besondere Ecken und ist nicht umsonst ein beliebtes Reiseziel. Der große Vorteil in diesen Zeiten: es ist planbar (zumindest deutlich planbarer als eine Fernreise)…

Reden

In den letzten Monaten sind unter den Unternehmern viele kreative Ideen gewachsen. Also, wenn Du schon an die Planung Deines nächsten Urlaubs denkst, gehe doch einfach mal auf ein Reisebüro zu und: rede mit ihnen. In solchen Gesprächen ergeben sich manchmal ungeahnte Möglichkeiten? Es gilt der Grundsatz: miteinander reden kann Wunder bewirken.

Gib uns Bescheid

Auch wir sind wie Du weißt sehr daran interessiert, unseren Locals zu helfen. Falls Du also weitere gute Tipps oder ein konkretes Anliegen hast, wobei wir unterstützen können, dann melde Dich bei uns. Jeder noch so kleine Schritt kann helfen!

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