Lockdown im Odenwald – Eine unerwartete Reise 13 junger Menschen

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Wie begann die Reise?

Der erste Lockdown im Odenwald. Es ist ein kühler, sonniger Tag im späten März diesen Jahres. Sechs Tage nachdem das passierte, was alle noch wenige Wochen zuvor als undenkbar abgestempelt hatten. Wir fühlten uns alle machtlos. Einer Situation ausgesetzt, die vielmehr einem Film-Skript statt der Realität zu gleichen schien. Zuhause bleiben, abwarten, Abstand halten war ab sofort angesagt und zwar 24/7. Wir konnten damals nur erahnen, welche weitreichenden Konsequenzen für unsere Gesellschaft und natürlich auch Wirtschaft diese Entwicklung mit sich bringt. 

Im Odenwald, in der alten, schönen Mühle zwischen Affolterbach und Aschbach sitzt Theresa auf ihrer Couch. Das Gesicht vom hellen Display des Smartphones erleuchtet, starrt sie auf die sich wiederholenden Wörter und Bilder der sozialen Netzwerke. Die Corona-Pandemie ist bei uns angekommen, vielmehr über uns hereingebrochen.

Wie entstand die Idee während des Lockdowns im Odenwald?

Theresa ist hier im weitläufigen ländlichen Gebiet zwischen dichtem Wald, großen Feldern und verschlafenen, kleinen Ortschaften aufgewachsen. Kurz nach dem Abitur tauschte sie ihr Kinderzimmer in Mörlenbach gegen den Platz bei ihrem Freund Moritz, in der abgelegenen Mühle. Ein wunderschönes, gelbes, restauriertes Fachwerkhaus mitten im Grünen. Ein einziges Nachbargebäude, ansonsten nur Hühner, Enten und Ziegen, Bäume, Grün und die endlose Natur rund herum. So ein Lockdown im Odenwald lässt sich scheinbar bestens aushalten. Nicht nur weil Theresa mit Freund, Katze und Schwiegereltern hier idyllisch wohnt, sondern zusätzlich praktischerweise das eigene Büro nur ein paar Treppenstufen vom Schlafzimmer entfernt ist. Die beste Voraussetzung, um sich von der Pandemie weitestgehend unbeeindruckt zu fühlen…

Doch in Theresas bunter Gedankenwelt sieht es ganz anders aus. Der große innerliche Tatendrang führte sie nicht zuletzt von der gut bezahlten Anstellung in die eigenverantwortliche Selbstständigkeit. Ideen über Ideen wandern von ihren Gedanken über den schwarzen Stift auf ein weißes, großes Blatt Papier. Völlig verlassen von Raum- und Zeitgefühl blickt sie auf das mit Wörtern bedeckte Blatt, greift hektisch nach ihrem Smartphone und plappert aufgeregt hinein. Der Empfänger der nächsten eineinhalb Minuten ist kein geringerer als Sebastian, ihr Geschäftspartner. Zusammen haben die beiden aus der Leidenschaft heraus erst wenige Monate zuvor ein eigenes Grafik- und Webdesign Unternehmen gegründet. Nina, Theresa’s Cousine ist ebenfalls von Stunde 0 dabei und von der Sprachnachricht genau so mitgerissen.

1:37 min Sprachnachricht sollten das Leben von Theresa, Sebastian, Nina und 10 weiteren Personen für die nächsten Monate grundlegend auf den Kopf stellen. 

Schnelle Hilfe beim Lockdown im Odenwald

Eine neuartige Online-Plattform soll es sein. Eine Möglichkeit für Unternehmen der Region, mitzuteilen, was sie während des Lockdowns im Odenwald und danach anbieten können, wer sie überhaupt sind, wann es mit dem Ladengeschäft weitergehen kann oder wie alternative Angebote aussehen. Vor allem durch die zuvor geschehene Gründung wissen Theresa und Sebastian ganz genau, dass im großen ländlichen Gebiet des Odenwaldes den meisten lokalen Unternehmer*innen die Ressourcen schlichtweg und einfach fehlen, um diese Informationsbereitstellung selbst zu gewährleisten.

Im Flickenteppich aus verschiedensten Landkreisen, kleinen Gemeinden und drei unterschiedlichen Bundesländern fehlt dies sowieso. Eine schnelle, einfach umsetzbare Lösung muss demnach her. Keine langen Meetings oder Genehmigungen. Theresa, Nina und Sebastian ist sofort klar, wenn wir das nicht umsetzten, macht es wahrscheinlich keiner. Zumindest nicht so schnell und wahrscheinlich auch nicht über die gesamte Region hinweg.

WasJetzt Odenwald ist geboren

Die Zeit der nächsten Tage verpuffte nur so im Tatendrang. Am 20. März diesen Jahres, nur zwei Tage nach der zündenden Idee, war das Projekt “WasJetzt Odenwald” geboren. In weniger als 72 Stunden hatten Theresa, Nina und Sebastian wie in Trance, Schlaf und Nahrungsaufnahme ausgeklammert, die Webseite, das Logo und den Social Media Auftritt aus dem Boden gestampft. Doch das war nur der Anfang einer unerwarteten Reise. Hinter WasJetzt Odenwald standen nun nicht mehr nur die drei, sondern ein eisernes Team aus langjährigen Freunden. Wir alle wussten: JETZT ist es Zeit, zu handeln – doch nur gemeinsam können wir das bewältigen, den Menschen unserer Region wirklich helfen und einen echten Mehrwert schaffen.

So ging es weiter

Schnell haben wir gemerkt, dass wir nicht nur Hilfe in der Not während des Lockdowns im Odenwald leisten möchten. Es vergingen weitere Wochen: Prozesse aufbauen, Brainstorming, schnell handeln, Team finden. Wir verbesserten kontinuierlich die Webseite, bauten unseren Social Media Auftritt aus und arbeiteten mit Hochdruck an neuen Ideen. Es entstand daraus, neben all den kleinen Anpassungen, die nützliche Übersicht der lokalen Ausbildungsbetriebe sowie der einzigartige WasJetzt Odenwald Marktplatz mit dem bald anstehenden digitalen Weihnachtsmarkt.

So ermöglichen wir erstmalig einfaches Ein- und Verkaufen online für den ganzen Odenwald.

Für uns steht fest: Wir wollen nicht nur während der Krise kurzfristig unterstützen, sondern nachhaltig einen Beitrag zur Zukunft unseres wunderschönen Odenwaldes leisten. ♡

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