Interview mit Chris Jakob

#heimatverbunden #kundenorientiert #flusskrebsliebhaber

Interview mit Chris Jakob

Head of Sales von microtech
Als ortsansässiges Unternehmen bedient microtech kleine und mittelständische Unternehmen mit einem flexibel anpassbaren ERP-System zur Automatisierung der Unternehmensprozesse. Von Warenwirtschaft über Finanzbuchhaltung bis hin zu Logistik & Versand – sämtliche unternehmerischen Bereiche können in das moderne Softwaresystem eingebunden werden. microtech baut auf über 35 Jahre Erfahrung, beschäftigt 115 Mitarbeitende und verfügt über 160 Vertriebs- und Entwicklungspartner in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dadurch können sie ihren Kunden spezifische Lösungen bieten, die an die unternehmerischen Voraussetzungen und Ziele individuell angepasst werden können.

Chris Jakob, Head of Sales von microtech, ist seit jeher mit dem Odenwald verwurzelt und am microtech-Standort in Fürth tätig. Im Gespräch mit WasJetzt Odenwald liefert er spannende Einblicke ins Unternehmen und in dessen Bezug zu der Region. Außerdem plaudert er über seine persönliche Verbindung zum Odenwald, in der kleine, deutsche Flusskrebse eine ganz besondere Rolle einnehmen.
microtech Chris
Head of Sales von microtech
Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit microtech und sind gespannt, was sich aus unserer künftigen Zusammenarbeit ergibt!

Welchen Bezug hast Du zum Odenwald?

Ich bin waschechter Odenwälder. Da ich quasi schon immer in Fürth gelebt habe, ist es meine Heimat – und ich bin sehr heimatverbunden. Fürth ist wie das Eingangstor zum Odenwald.

Der Odenwald ist sehr vielfältig. Ich komme immer wieder gerne zurück in den Odenwald, wenn ich mal unterwegs bin. Egal, ob vom Urlaub oder einem Termin – wenn ich von der Bergstraße wieder in den Odenwald fahre, entsteht direkt ein Gefühl von Heimat. Ich könnte mir nicht vorstellen, woanders zu leben.

Was gefällt Dir an dem Projekt Wasjetzt Odenwald?

Zum einen ist es total beeindruckend, dass WasJetzt Odenwald es geschafft hat, diesen technologischen Marktplatz auf die Beine zu stellen. Ihr möchtet eben nicht nur die Menschen
finden, die dort was verkaufen wollen, sondern habt eine Plattform geschaffen, um alles technisch abwickeln zu können. Gerade jemand, der wie wir aus diesem Segment kommt, weiß, welche technologische Herausforderung es bedeutet, so einen Marktplatz zu programmieren. Die Plattform so aufrechtzuerhalten, dass alles läuft, und die Hürden zu nehmen, die während der Implementierung entstehen, ist eine große Aufgabe. Das ist schon aller Ehren wert.

Und zum anderen eben auch das Thema der Eigeninitiative: Man startet einfach was, um sich selbst und anderen zu helfen. Viele reden nur, ohne wirklich etwas zu machen. Aus eurer Initiative ist sehr gut herausgekommen, dass, wenn man es dann doch einfach mal macht, etwas Großes entstehen kann. Das beeindruckt mich sehr und das war einer der Gründe, weswegen es sehr attraktiv war, gemeinsam mit euch zu arbeiten und euch zu unterstützen.

Was verbindet Dein Unternehmen mit der Region?

Ein wichtiger Teil ist auf jeden Fall die Heimatverbundenheit einer Vielzahl unserer Kollegen. Das wirkt sich natürlich auch auf die Unternehmensphilosophie aus. Durch unseren Standort in Fürth haben wir tatsächlich so einige aus der Region. Auch wenn das Office Fürth selbst rein von den Arbeitsplatzangeboten ein bisschen kleiner geworden ist, weil auch bei uns das Thema Remote-Arbeiten Einzug gehalten hat, kommen trotzdem noch viele in den Odenwald. In ihrer Mittagspause können sie dann mal raus in den Wald und bei einem Spaziergang einfach mal den Kopf frei kriegen.

Wir machen auch viele Ausflüge in der Region. In meinem Sales-Team sind zum Beispiel ein paar begeisterte Biker. Wenn wir die Möglichkeiten haben, versuchen wir uns da natürlich immer wieder zu treffen und zu biken. Was das angeht, hat der Odenwald natürlich unfassbar viel zu bieten. Die ganzen Geo-Naturpark-Rundstrecken laden zum Fahrradfahren ein. Ansonsten sind wir mit der ganzen Firma auch viel im Rheinland-Pfälzischen unterwegs. Hargesheim ist unser Hauptstandort, dort finden auch viele Teamevents statt.

Ein anderer für mich wichtiger Aspekt, ist, dass sich microtech auch in der Odenwälder Region stark engagiert. Zum Beispiel sind wir Sponsor beim Gründungswettbewerb der Wirtschaftsförderung Bergstraße Odenwald, um zukunftsweisende, junge Unternehmen in der Region zu unterstützen.

Was macht das Leben hier im Odenwald für Dich so besonders?

Vermutlich irgendwie die Mischung aus allem. Zum einen die „Nähe“ zu Frankfurt, Darmstadt, Heidelberg, Mannheim, was natürlich kurze Wege zu den Metropolen bedeutet. Gleichzeitig lebt man aber trotzdem in der Natur. Ich lebe hier mit meiner Familie und drei Kindern. So haben wir direkt vor der Haustür den größten Abenteuerspielplatz und unheimlich viele Freizeitaktivitäten – von der Sommerrodelbahn, dem Kletterwald, die Waldspielplätze, die Modellbahn,
Schwimmbäder und vieles mehr. Diese Aufzählung ist eigentlich unendlich. Für mich bedeutet der Odenwald Work-Life-Balance. Hier kann ich Familie, Natur und vor allem auch Beruf in Einklang bringen.

Welcher ist Dein Lieblingsplatz im Odenwald?

Ein Lieblingsplatz … ja, wir haben so eins, zwei Lieblingsplätze. Ein ganz besonderer ist eine Stelle im Wald in Fürth an einem Flusslauf. Dort kann man richtig gut Krebse beobachten. Eine der wenigen Stellen in Deutschland, an denen man den deutschen Flusskrebs sehen kann.

Mal ein kleiner Exkurs: Wir haben in Deutschland ja den normalen deutschen Flusskrebs und es gibt den amerikanischen Signalkrebs, der irgendwann mal um 1900 eingeführt worden ist. Der hat leider den Deutschen verdrängt, weil er irgendeinen Virus in sich trägt, der den deutschen Flusskrebs tötet. Und in Fürth haben wir so eine Grenze, wo der amerikanische Signalkrebs nicht hinkommt, weil es keine natürliche Verbindung gibt. Und dort leben in der Tat noch die deutschen Flusskrebse.

Es gibt sogar so einen Fisch- oder Krebs-Experten hier, der es sich in der Tat aufgrund dieser Thematik zur Aufgabe gemacht hat, den deutschen Flusskrebs zu schützen. Deswegen sammelt er in regelmäßigen Abständen die amerikanischen Signalkrebse ein und verkauft oder übergibt sie an Gaststätten, die sie dann aufbereiten. Aber an so einem Minikrebs ist halt nicht viel dran, da braucht man dann gefühlt 96 dieser Krebse, um satt zu werden.

Naja, jedenfalls kann man die Krebse hier in Fürth an zwei Stellen tatsächlich noch beobachten. Diese kleinen Tierchen sind immer total spannend, auch für meine Jungs. Ich würde sagen, das ist unser Lieblingsplatz.

 

Was wünschst Du Dir für die Zukunft des Odenwaldes?

Ich hatte das große Glück, 18 Jahre in der Gemeindeverwaltung zu arbeiten. Sagen wir mal so, das Thema öffentlicher Dienst, also ein bisschen Off Topic, ist keines mehr, womit ich mich identifizieren kann, weil es gefühlt langsamer vorangeht und Entscheidungswege träge sind. Aber eine emotionale Sache hat mir immer gutgetan. Nämlich, dass man in der eigenen Gemeinde arbeitet. Dort, wo man zu Hause ist, etwas zu schaffen, war immer besonders.

Ich hatte beispielsweise das interkommunale Breitbandprojekt aufgebaut, in dem wir Glasfaserkabel verlegt haben. Und jetzt geht es in etlichen Kommunen weiter mit der Bereitstellung von Hausanschlüssen. Das quasi mitgetragen zu haben, ist natürlich schon eine sehr spannende Geschichte gewesen, die in gewisser Weise auch stolz macht.

Es vernetzt den Odenwald, macht ihn mobil und ermöglicht es, zahlreichen Menschen zum Beispiel von daheim aus arbeiten zu können. Da sind wir wieder beim Thema Work-Life-Balance. Und ich glaube, wenn wir das noch weiter vorantreiben, wird auch der Odenwald dort gestärkt herausgehen.

Ich glaube, wir dürfen uns schon auch mit breiter Brust darstellen. Denn das, was wir hier im Odenwald zu bieten haben, das kann nicht jede Region bieten. Es ist sicherlich mehr als ein schönes Ausflugsziel und ich glaube, wir dürfen da bewusst auch unsere Stärken und Alleinstellungsmerkmale wie Kochkäs und Ebbelwoi nach außen tragen. Unsere Region ist schon was sehr Besonderes. Die Odenwälder halten zusammen und das ist auch gut so.

Blitzfragen

Bier oder Apfelwein?

Bier

Kochkässchnitzel oder Handkäsbrot?

Kochkäseschnitzel

Wandern oder Fahrradfahren?

Ja, naja, eigentlich schon Fahrradfahren, aber ich wandere auch sehr gerne, zum Beispiel mit der Familie am Wochenende durch den Wald. Das ist also wirklich eine schwierige Frage. Fahrradfahren mache ich meist alleine oder mit Kumpels und Wandern mit der Familie. Deswegen kann ich mich da eigentlich nicht entscheiden. Ich finde beides echt toll und würde beides nehmen, wenn es geht.

Hochdeutsch oder Dialekt?

Berufsbedingt bin ich eher hochdeutsch unterwegs. Sicherlich wird der Hamburger aber hören, dass ich jetzt nicht aus Hamburg komme und auch nicht aus Bayern, sondern irgendwie aus Hessen. Das finde ich auch gar nicht schlimm. Oft verfällt man in so eine Art Mischmasch, wobei ich auch leider den Eindruck habe, dass der Dialekt verloren geht. Ja, schwierig. Also treffen wir uns in der goldenen Mitte an der Stelle.
microtech Chris
Wir bedanken uns bei Chris Jakob für das tolle Interview und die Unterstützung!